Wo kommen Fliesen eigentlich her, oder wer hat sie erfunden?

Häuser aus luftgetrockneten und gebrannten Tonziegeln hat man schon in sehr früher Zeit (4000 v.Chr.) in Ägypten mit glasierten Ziegeln oder Fliesen mit blauer Kupferlasur geschmückt.

Als Weiterentwicklung wurden vor dem Glasieren Linien in den Ton geritzt, so dass sich ein Muster gegen einen andersfarbigen Hintergrund geheimnisvoll abhob (1300 v.Chr.).

Die Fliesen weisen Menschenbildnisse, Fabeltiere, symbolische Zeichen und Ornamente auf.

Im Euphrat-Tigris-Gebiet entstanden Keramiken mit weiß-blauen Streifenverzierungen, 

Stiftmosaik aus farbigem Stein und Tonstiften, die in dicken Wandputz gesteckt 

wurden (4000 - 3000 v.Chr.).

600 v.Chr. erlebte Babylon den Höhepunkt einer kulturellen Entwicklung (babylonischer Turm).

Es entstanden Wandbilder mit großen Motiven aus Glasur, Ziegeln und farbig glasierten

Relief fliesen.

 

Die Entwicklung der Fliese wurde natürlich von China, dem großen Zentrum der Keramik, 

ebenfalls beeinflusst.

Um 1500 v.Chr.entstand ein feines weisses Steingut mit der ersten chinesischen Glasur.

 

Eine neue keramische Tradition mit Einflüssen aus China enstand im islamischen Reich 

(800 - 1000) in Persien mit transparenten Glasuren und Mosaiken aus zerteilten

gebrannten Fliesen. Die Fliesenkunst Persiens gelangte durch den Islam in die Mittelmeerländer, 

711 nach Spanien.

In der maurischen Baukunst war die Fliese ein Bauelement von überragender Bedeutung. 

In fast allen bürgerlichen und sakralen Bauwerken wurden die Sockel verfliest.

Es entstanden farbenfreudige geometrische Ornamente mit Band und Flechtmuster.

 

Im 13.und 14.Jahrhundert erreichte die Fliesenkunst in Spanien ihre Blüte (Alhambra v. Granada, Alcazar von Sevilla). Sevilla war führend in der Fertigung von Fliesenmosaiken; hier wurden gesägte Fliesenstücke zu Mustern zusammengefügt.

 

Als begehrter Ausfuhrartikel kam die spanische Fliese nach Italien, Frankreich, England und Holland. Die Insel Mallorca war Hauptumschlagplatz spanischer Fliesen, darum benannte man später alle farbig glasierten Fliesen "Majolika".

Die mittelalterliche Bodenfliese kam um das Jahr 1000 von Kreuzfahrern aus dem Vorderen Orient zuerst nach Frankreich. In Anlehnung an das Mosaik wurden erst Schnittwerkfliesen hergestellt.

Über herausgearbeitete Figurenreliefs bei Natursteinplatten entwickelten sich verschiedene Techniken zur Herstellung von Relieffliesen, zum Beispiel wurde der Ton in ein Negativmodell eingeknetet, die vertieften Ornamente wurden oft mit Kreide oder neuem Pfeifenton gefüllt.

 

In St.Urban (Schweiz) entstanden um 1250 Stempelfliesen. Dabei wurde mit Verschiedenen großen Stempeln das Negativ des Ornaments eingedrückt.

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Den Stempelfliesen ähnlich waren Ritzfliesen. Hierbei wurde das gewünschte Bild in den plastischen Ton eingeritzt. Die Dekoration der Fliesen im Mittelalter konnte aus Lilien, Rosen, Fabelwesen, 

aus komprimierten Szenen von der Jagd, Geschichte und Sage bestehen; als Standardform wurde das Quadrat verwendet.

 

Viele Länder Nordeuropas gerieten durch den Renaissancestil unter italienischen Einfluss.

Die Formen sind quadratisch, rechteckig und länglich sechseckig.

Die Bemalung war sehr kunstvoll-Tiere, Blüten-in hell und dunkelblau, rotorange, gelb und grün.

Bei der Herstellung wurde auf den Scherben eine undurchsichtige Zinnglasur geschmolzen, 

darauf wurde das Bild gemalt und zu seinem Schutz eine durchsichtige Bleiglasur verwendet.

Diese Fliesen wurden nach der Stadt Faencea als "Fayence" bezeichnet.

Die holländische Fliese

Die Entwicklung der Fliesenherstellung beginnt in antwerpen um 1500, beeinflusst durch spanische Fayencen mit geometrisch bestimmten Dekoren, maurische Elemente und die Farbigkeit italienischer Fayencekünstler (Guido di Savino) nieder; er war der Begründer einer eigenen Fayenceproduktion. Anfänglich wurden nur Bodenfliesen hergestellt; später kamen Wandfliesen in Mode.

Die Bemahlung der Fayencen war bunt,erst um 1600 nahm die Buntfarbigkeit ab und man beschränkte sich auf kobaltblaue Bemalung auf weißen Grund (Delfter Fliesen).

 

Bei dieser entwicklung spielte der Import von chinesischem Porzellan mit blauem Dekor eine bestimmte Rolle. Auch im Dekor fanden Veränderungen statt. Das reine, streng ornamentale Muster mit Flechtwerk (Ende 16.Jahrhundert) wurde ergänzt durch wenig ornamentales Dekor in der

2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.

 

Die Motive auf den holländischen Fliesen waren einfach.

Bilder aus dem täglichen Leben, der Natur, Geschichten aus dem Theater, Prozessionen.

Die Fliesen sind entweder als Einzelbilder gedacht oder aber haben Eckfüllungen, die für den Übergang zur nächsten gleichen Fliese gedacht sind.

Fliesengemälde oder "Tableaus" wurden weiterentwickelt und gezielt als Hausschilder, 

Dekoration und Werbestücke eingesetzt.

Die technische Entwicklung der Fliesenherstellung wurde in England verbessert.1750 entwickelten John Stadler und G.Green in Liverpooler Manufakturen die Bemalung der Fliesen mit Abziehbildern, die als Schablonen dienen.

Über 150 Muster dieser Liverpooler Druckfliesen sind bekannt.

1840 entwickelte Richard Prosser (Birmingham) die Trockenpresse, die handwerksmäßig hergestellte Fliesen wurde mehr und mehr durch die Technisierung in den Hintergrund gedrängt.

 

Zusammengefasst:

Die Geschichte der Fliese mit ihren Anfängen in Mesopotamien und Ägypten führt über die Entwicklung der islamischen und spanischen Fliesen zu den Fayence Fliesen niederländischer Herkunft, die durch Menge, Qualität und Variantenreichtum im Mittelpunkt der Fliesenproduktion stehen. Niederländische Fliesen beeinflussen stark die weitere Produktion in allen Nachbarländern bis zur heutigen Gegenwart.

 

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Die Qualität von keramischen Fliesen und Naturstein sind gänzlich unterschiedlich. Steinneufliesen und Spaltplatten verwendet man auf Böden und im Außenbereich. Steingenfliesen eignen sich nur zur Verwendung im Innenbereich. Speziell für Nassbereiche und Schwimmbäder gibt es Fliesen mit hoher Trittsicherheit, diese Sicherheit gilt jedoch auch für Treppen, Behinderten- und Seniorenbäder. Beläge für den Außenbereich wie Terrassen müssen dagegen höchsten Belastungen und Frost standhalten können.

Je nach Planung, Bearbeitung und Verlegetechnik lassen sich so mit den gleichen Materialien dennoch ganz unterschiedliche Gestaltungsideen umsetzen. Fachmännische Verlegung und einwandfreies Verfugen sind somit von großer Bedeutung, wenn die Freude am Fliesenbelag ungetrübt sein und bleiben soll.


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